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Ein Interview über Omkari´s persönliche Yogapraxis

Omkari, seit wann praktizierst du selbst und seit wann unterrichtest du Yoga?

Angefangen habe ich mit Yoga 1980. Damals lebte ich drei Jahre in spirituellen Gemeinschaften in Indien und Sri Lanka.
Seit 2007 unterrichte ich Yoga, seit 2010 im eigenen Zentrum.

Was zeichnet dabei deinen Yogastil besonders aus?

Mein Ansatz ist es, jeden Menschen, der in meinen Unterricht kommt, in seiner Einzigartigkeit wahr zunehmen. Durch die Art der Anweisungen möchte ich jedem die Möglichkeit geben, in einer sich selbst annehmenden und freundlichen Weise zu üben, so wie es für sie oder ihn angenehm möglich ist.

Mit einer wachen und konzentrierten Haltung, können die Übenden in eine heilsame Ruhe eintauchen und ein Gefühl der Leichtigkeit wird sich immer öfter einstellen. Durch regelmäßiges Praktizieren wird diese Ruhe und Leichtigkeit auch mehr und mehr in den Alltag hinein fließen und dann geschieht Yoga nicht mehr nur auf der Matte, sondern ist ganz im Leben angekommen

 

Woher nimmst du dir deine spirituelle Inspiration für deine Stunden?

Hauptsächlich durch regelmäßiges Meditieren. Aber auch durch das Lesen von anregenden Büchern und schlussendlich auch durch das herausfordernde Leben an sich.

Du unterrichtest nicht nur selbst, sondern du bildest auch neue Yogalehrer und Lehrerinnen aus. Was heißt es für dich, Menschen dazu auszubilden und sie auf ihrer spirituellen Reise zu begleiten?

Für mich heißt es erst mal, dass ich selber versuche authentisch zu sein. Dass ich das vermittle, was ich selber auch lebe und verstanden habe. Es liegt mir sehr am Herzen, den Auszubildenden das Verständnis für ihre Selbstverantwortlichkeit nahezubringen, denn Yoga ist ein Weg, der in die Freiheit führt und Freiheit bedeutet, selbst verantwortlich zu sein und zu handeln und unabhängig von den äußeren Umständen und von anderen Menschen zu werden.

Das ist ein ganz schön hohes Ziel und das kann man nicht mal eben so üben, sondern das ist ein lebenslanger Prozess und benötigt eine gewisse Ernsthaftigkeit.
Dabei halte ich mir immer wieder vor Augen, dass jede und jeder der Auszubildenden eine eigene, individuelle Geschichte hat und dass alle in ihren besonderen Umständen leben und das bemühe ich mir immer wieder vor Augen zu halten und anzuerkennen.
So ist es mir ein Anliegen, Yoga ganz undogmatisch zu vermitteln und jedem die nötige Zeit für die eigene Entwicklung zuzugestehen. Ich bin ja auch eine Schülerin auf dem Yogaweg und lerne auch ständig dazu – ich bemühe mich auf jeden Fall.

Wenn jemand sich zu so einer Ausbildung entschließt, bringt er oder sie ja eine gewisse Bereitschaft mit sich, mit den Fragen und dem Sinn des Lebens zu konfrontieren. Daher finde ich das Zusammensein mit den Schülern und Schülerinnen spannend und sehr inspirierend und ich finde es für alle, mich eingeschlossen, eine wunderbare Zeit des Lernens und Wachsen.

Worauf legst du in deiner Ausbildung besonderen Wert?

Sich mit sich selbst zu konfrontieren.
Sich mit der Yogaphilosophie auseinander zu setzen.
Eigenverantwortung zu übernehmen.
Sich zu bemühen, in eine eigene, regelmäßige Praxis zu kommen.
Ganz besonders am Herzen liegt mir dabei, dass die Auszubildenden in eine tägliche Meditationspraxis hinein finden.

Welchen Rat gibst du deinen neuen YogalehrerInnen nach Ihrer Ausbildung auf den Weg?

Weiter zu üben, nicht zu meinen, weil man jetzt ein Zertifikat in den Händen hält, dass man dann fertig ist. Yoga in den Alltag zu integrieren und auch freudig zu unterrichten, denn es ist etwas Wunderbares, Yoga zu unterrichten. Das tut nicht nur den Kursteilnehmern gut, sondern auch einem selber. Das muss man ausprobieren und selber erfahren.

Was heißt für dich, Yoga auch im Alltag umzusetzen?

Achtsam sein und bewusst in der Gegenwärtigkeit zu sein. Einen wachen und aufmerksamen Geist zu kultivieren und mich immer wieder besinnen, wenn ich merke, dass ich im Trubel des Alltags gefangen bin.
Außerdem meinen Mitmenschen freundlich und wohlwollend zu begegnen und in allem einen Ausdruck der höchsten, schöpferischen Kraft zu sehen.

Was ist dein Schlüssel zur Zufriedenheit?

Dankbar zu sein, über die Großartigkeit des Daseins. Für all das Schöne, das mir im Leben schon widerfahren ist. Mit Neugierde und einer offenen Gesinnung die Herausforderungen des Lebens angehen. Und Vertrauen haben in etwas Höheres, das immer mit mir ist.

Interview mit Sarah Graf aus der Yogalehrer Ausbildung 2015-2017