Mehr zu Achtsamkeit und Meditation

Achtsamkeit ein Trend in unserer heutigen Zeit

Achtsamkeit und Meditation ist in aller Munde und entwickelt sich, so sagt die Trendforschung, zu einem Megatrend. Große Firmen bieten Achtsamkeitstraining für ihre Mitarbeiter an, um deren inneren Frieden zu erhöhen. Unzählige Einträge erscheinen, wenn wir Achtsamkeit oder den englischen Begriff Mindfulness bei Google eingeben und keine Zeitschrift, die nicht schon einmal eine Schlagzeile mit Achtsamkeit auf ihren Titelseiten hatte.

Wie kommt es zu diesem Trend?

Unser tägliches Leben ist angefüllt mit Informationen, voller Krisen und Katastrophen, Ängste und Aufregungen, wodurch viele Menschen sich überfordert fühlen. Einher gehend mit all den Nebenwirkungen, wie Schlaflosigkeit, Unzufriedenheit, Krankheiten, Zweifel, Beziehungsschwierigkeiten, Depressionen bis hin zum Burnout. Unser Nervensystem kommt kaum zur Ruhe und ist häufig überreizt und statt dass die Anforderungen weniger werden, scheinen sie immer mehr zu werden. Bei all dieser Verrücktheit stellt sich die Frage:

Was ist mir wirklich wichtig?

Wie möchte ich mich fühlen? Was sind meine inneren Werte?
Spielen „Müssen“ und „Sollen“ dominante Rollen in meinem Leben oder möchte ich lieber ein selbstbestimmtes Leben führen?
Empfinde ich mich wie ein Spielball der Umstände und handle ich, weil mich äußere Umstände scheinbar dazu zwingen? Oder einer vermeintlichen Sicherheit wegen? Oder vielleicht aus einer falsch verstandenen Verantwortung heraus?
Was ist meine Absicht im Leben?

Wie ist mein Geisteszustand?

Bin ich viel in Sorge, quält mich eine ständige Unruhe und plagen mich endlose Gedankengänge? Fühle ich mich gehetzt und angetrieben von den Pflichten in meinem Leben?
Ertappe ich mich dabei, wie ich immer häufiger unfreundlich mit meinen Mitmenschen umgehe?
Dann ist es Zeit für eine Veränderung!

Was ist denn nun Achtsamkeit?

Sind wir achtsam, lenken wir die Aufmerksamkeit mit Absicht auf den gegenwärtigen Augenblick. Wir nehmen wahr, was wir gerade denken, fühlen oder tuen. Das was gerade geschieht, ob im Inneren oder im Äußeren ist uns gegenwärtig und Handlungen und Bewegungen geschehen wohlüberlegt und nicht mehr automatisch.
Wir lernen unseren Geist kennen, es wird uns klarer, wie unser Denken abläuft und können so immer bewusster auf unsere Gedanken Einfluss nehmen.Achtsamkeit und Mediation bei Yoga Samiti Überlingen

Achtsamkeit ist eine entspannte Wahrnehmung – ein Beobachten ohne zu analysieren, ohne zu bewerten. Sind wir achtsam, begegne wir unseren Mitmenschen rücksichtsvoller und freundlicher. Ein waches Interesse lässt den Geist aufgeweckt und neugierig werden und eine gewisse Feinfühligkeit mag sich anderen Wesen gegenüber entwickeln. Achtsam sein ist ein klarer, wacher und liebevoller Geisteszustand.

In der Regel läuft jedoch in unserem Inneren ein ständiger Strom von Wahrnehmungen und Gedanken ab, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Häufig haben diese Gedanken mit  der Vergangenheit zu tun, wir erinnern uns an frühere Erfahrungen oder wir planen etwas für die Zukunft. Wir erleben den gegenwärtigen Moment nicht wirklich und lassen unzählige Möglichkeiten der Bewusstwerdung einfach verstreichen.

Was macht achtsam sein aus?

Achtsam sein geht einher mit einer erhöhten Aufmerksamkeit. Wach im jetzigen Augenblick sein – gewahr sein, was gerade ist. Sich besinnen und erkennen, dass ich wir unsere Welt mit unserem Geist selbst gestalten. Achtsamkeit bewertet und analysiert nicht, sie beobachtet nur, lässt geschehen, ist im Jetzt und ruht klar im Augenblicks. Sind wir achtsam – sind wir also geistesgegenwärtig. Tun wir etwas achtsam sind wir ganz bei der Sache, kommunizieren wir achtsam, hören wir unserem Gegenüber mit wachem Interesse zu.

Wie hängt Meditation mit Achtsamkeit zusammen?

Meditation ist eine Achtsamkeitsübung per se. Meditieren wir regelmäßig erhöht sich die Achtsamkeit. Dabei ziehen wir die Aufmerksamkeit willentlich nach innen und lassen die Sinneseindrücke in den Hintergrund treten. Und wir ziehen uns von den Anforderungen des Alltags für die Zeit der Meditation zurück.

Achtsam zu sein können wir auch im Alltag üben. Während wir essen, gehen, arbeiten. Für die Meditation setzen wir uns bewusst hin, werden so regungslos wie möglich, lassen alle äußeren Handlungen ruhen.

Meditation ist eine spirituelle Übung. Sie beschäftigt sich mit den großen Fragen der Menschheit:
Was ist der Sinn des Daseins, woher komme ich, was geschieht nach dem Tod usw. und sie möchte uns zu unserem wahren Selbst führen.

Achtsamkeit und Meditation, ein Weg zum Glücklichsein?

Achtsamkeit und Meditation ist ein Weg zu mehr Wohlbefinden und Gelassenheit – ja und auch zum Glücklichsein, aber es will geübt werden.
Man kann nicht mal eben ein bisschen Achtsamkeit üben und dann ist alles gut. Achtsamkeit und Meditation ist ein stetes Üben, sowie man auch nicht einfach eine Geige in die Hand nimmt und dann perfekt darauf spielen kann. Will ich eine gute Geigerin werden, muss ich lange üben und wenn ich meine erworbene Meisterschaft behalten möchte, muss ich ein Leben lang weiter üben und zwar jeden Tag.

Regelmäßiges Üben – ein Leben lang

Es geht hier nicht nur um eine Methode, sondern vielmehr um eine Haltung und um eine Lebenseinstellung. Und es kommt ein wichtiger Faktor ins Spiel: die Selbstverantwortung. Erkenne ich, dass ich für mein Befinden selber zuständig bin (auch wenn mich die äußeren Umstände natürlich beeinflussen)und baue ich nicht darauf, dass andere Menschen oder andere Umstände mich glücklich machen, dann bin ich frei. So geht Achtsamkeit, Meditation, Selbstverantwortung und Freiheit Hand in Hand.